Sunk-Cost-Fallacy setzt sich zusammen aus dem Begriff „sunk cost“, also den Kosten, die bereits entstanden sind und nicht rückgängig gemacht werden können. Wenn Sie zum Beispiel ein Auto kaufen, sind die Kosten des Autos ein „sunk cost“, sobald Sie es gekauft haben. Es gibt keine Möglichkeit, diese Kosten zurückzubekommen. Fallacy steht für „Irrtum“.
„Wir können das Projekt jetzt nicht stoppen, weil wir bereits Unsummen investiert haben. Egal, ob es jetzt erfolgreich ist. Wir ziehen das durch!“
Die Sunk-Cost-Fallacy besagt, dass Sie bei Entscheidungen die bereits investierten Ressourcen, wie Zeit, Geld und Energie als wichtiger bewerten, als rational abzuwägen, ob eine Fortsetzung des Projektes sinnvoll ist. Man fokussiert sich eher rückwärts, als vorwärts. Schlecht für die Projekteffizienz.
Dieser Trugschluss im Denken wirkt sich auf alle Lebensbereiche aus. Die Folge sind suboptimale Ergebnisse. So kann im Privatleben eine unglückliche Ehe aufrecht erhalten werden, „weil man ja schon so lange zusammen ist“ (Zeit). Oder man investiert weiter in eine Immobilie, obwohl sie sich in diesem Leben nicht mehr amortisiert (Geld). Man fährt in den bereits gebuchten und bezahlten Urlaub, auf den man sich schon so lange freut, obwohl man krank ist (Energie). Sie können sich denken, dass auch politische und unternehmerische Entscheidungen durch diese irrationale, menschliche Denkweise beeinflusst werden.
Die Sunk Cost Fallacy – Trugschluss der versenkten Kosten – beschreibt die menschliche Tendenz, ein Vorhaben weiterzuverfolgen, wenn man bereits Zeit, Mühe oder Geld in dieses investiert hat, und zwar unabhängig davon, ob die aktuellen Kosten den zukünftigen Nutzen überwiegen oder nicht.
Verwendete Literatur:
Stangl, W. (2023, 23. Februar). Sunk Cost Fallacy – Online Lexikon für Psychologie & Pädagogik.
https://lexikon.stangl.eu/34004/sunk-cost-fallacy.
In der Führung passiert es durch die Sunk-Cost-Fallacy, dass Führungskräfte Entscheidungen treffen, die nicht im besten Interesse ihres Unternehmens oder ihres Teams liegen. Sie können beispielsweise an einem Projekt festhalten, das nicht erfolgreich ist, nur weil bereits so viel Zeit und Geld investiert wurden.
Wenn eine Entscheidung auf der Grundlage von bereits entstandenen Kosten getroffen wird, anstatt auf der Grundlage zukünftiger Aussichten, führt dies langfristig zu negativen Auswirkungen.
Ein Unternehmen entwickelt mit einem externen Dienstleister eine neue Software, um den Kundenservice zu verbessern. Das Projekt läuft seit 12 Monaten und das interne Projekt-Team wurde Vollzeit dafür abgestellt, während Kollegen deren Arbeit übernommen haben.
Man steht kurz vor dem offiziellen Launch-Termin. Die Belegschaft ist bereits informiert und die ersten Schulungen sind durchgeführt.
Doch die Software hat noch schwerwiegende Bugs, für die es aktuell keine Lösung gibt. Der Druck ist groß. Trotzdem beschließt das Management, das Projekt fortzusetzen, weil bereits unfassbar viel Zeit, Energie und vor allem Geld investiert wurden.
👉 Das Ergebnis ist, dass das Unternehmen weiterhin Probleme im Kundenservice hat, unnötige Ressourcen verschwendet wurden und die Mitarbeiter dem Thema gegenüber ein großes Misstrauen entwickel. Der Change ist gegen die Wand gefahren.
In der Zusammenarbeit kann die Sunk-Cost-Fallacy zu Spannungen zwischen Teammitgliedern führen. Wenn ein Team bereits viel Zeit und Energie in eine bestimmte Strategie oder Lösung investiert hat, ist es schwierig, Kritik an dieser Lösung zu akzeptieren, selbst wenn sie offensichtlich nicht erfolgreich ist. In solchen Fällen kann die Sunk-Cost-Fallacy zu einem Verlust des Blicks auf die gemeinsamen Ziele und die Effektivität der Zusammenarbeit führen.
👉 Aufgrund der Sunk-Cost-Fallacy und des Widerstands gegen Veränderungen kommt es zu Spannungen innerhalb des Teams, was letztendlich zu einer Verschlechterung der Zusammenarbeit führt.
Die Vermeidung der Sunk-Cost-Fallacy erfordert ein
Fazit
Die Sunk-Cost-Fallacy ist eine Denkweise, die in der Führung und Zusammenarbeit zu negativen Auswirkungen führen kann. Führungskräfte und Teammitglieder sollten sich auf die zukünftigen Aussichten konzentrieren und bereit sein, alternative Lösungen zu suchen, wenn ein Projekt nicht erfolgreich ist. Durch regelmäßige Überprüfung des Fortschritts, Akzeptanz von Kritik und Lernen aus Fehlern können Führungskräfte und Teammitglieder langfristigen Erfolg in der Zusammenarbeit erzielen.